So sparen Sie mit Ihren Elektrogeräten gezielt Strom

Waschen und Trocknen:
Ein weit verbreiteter Irrtum: Der Wäschetrockner ist ein Energiefresser
Seit die Hersteller von Wäschetrocknern zunehmend auf die Wärmepumpentechnik setzen, sind diese Bedenken unbegründet. Diese modernen Wäschetrockner arbeiten besonders effizient, da sie dank der Wärmepumpe die Wärme aus der Abluft nutzen. Seit 2013 gibt es auch bei Wäschetrocknern die neuen besten Energieeffizienzklassen A+, A++ und A+++, die momentan nur Geräte mit Wärmepumpentechnologie erreichen. Die besten konventionellen Wäschetrockner sind mit Effizienzklasse B erhältlich. Das Einsparpotenzial ist groß: Wärmepumpentrockner verbrauchen im Vergleich zu herkömmlichen Kondensationstrocknern bis zu 70 Prozent weniger Energie. Es lohnt sich daher, die auf dem Label angegebenen Verbrauchswerte miteinander zu vergleichen.

Weiterer Irrtum: Wäsche wird nur bei hohen Temperaturen richtig sauber
Normal verschmutzte Wäsche wird auch schon bei niedrigen Temperaturen sauber: 40 statt 60, 30 statt 40 und bei leicht verschmutzter Wäsche reichen sogar manchmal 20 Grad. Bettwäsche und Handtücher müssen heutzutage nicht mehr gekocht werden – gut für die Haushaltskasse, denn der Waschgang bei 90 Grad benötigt etwa doppelt so viel Energie wie eine 60-Grad-Wäsche. Dass die Wäsche trotzdem sauber wird, hat zwei Gründe: Die heutigen Waschmittel verwenden Enzyme als Fleckenlöser. Diese zerlegen Eiweiße und Fette, aus denen die meisten Flecken bestehen. Zudem arbeiten moderne Waschmaschinen dank fortschrittlichster Technik extrem effizient und bieten durch eine Vielzahl von Waschprogrammen für jeden Bedarf immer die optimale Waschkraft.

weiterer Irrtum: Die Waschmaschine verbraucht bei längeren Programmlaufzeiten mehr Energie
Nein: Trotz längerer Laufzeiten benötigen sogenannte Eco- und Energiesparprogramme nicht mehr Strom – im Gegenteil. Da sie nur kurze Zeit auf hoher Temperatur laufen und ansonsten kaum Energie verbrauchen, sind sie deutlich sparsamer. Dazu kommt, dass bei solchen Programmen die Drehbewegungen der Trommel meist niedriger sind. Der Temperaturabfall von Wäsche und Wasser bleibt dadurch gering. Die Heizung muss nur wenig zusätzliche Energie aufwenden, um erneut die richtige Temperatur zu erreichen. Im Vergleich zu normalen Waschprogrammen lassen sich so bis zu 40 Prozent Energie einsparen.

Also:
1. Je höher die Waschtemperatur, desto höher der Stromverbrauch: Waschmaschinen waschen meist auch bei geringer Temperatur ausreichend sauber. Durch den Einsatz moderner Waschmittel können Sie oftmals auf den Kochwaschgang verzichten.
2. Eine Vorwäsche ist bei normal verschmutzter Wäsche nicht nötig - und kostet Sie somit auch keine überflüssige Zeit und Energie!
3. Behandeln Sie grobe Flecken gezielt vorab. So können Sie mit weniger Waschmittel und geringerer Temperatur waschen.
4. Bei leichter Verschmutzung oder zum Entfernen von Schweiß genügt häufig der Kurzwaschgang.
5. Je besser die Wäsche geschleudert wurde, desto weniger muss der Trockner nacharbeiten (das Trocknen verbraucht normalerweise mindestens drei- bis viermal soviel Strom wie das Waschen der gleichen Wäschemenge).
6. Nutzen Sie bei Waschmaschine und Wäschetrockner die Beladungskapazität voll aus, aber die meisten Modelle haben eine Mengenautomatik und passen Verbrauch und Laufzeit der Wäschemenge an
7. Trockner mit Feuchtigkeitssensor sparen Energie, indem sie nach Erreichen der Trockenstufe automatisch abschalten.
8. Trockner mit Wärmepumpe sind weniger stromintensiv als herkömmliche Trockner.
9. Die Anschaffung eines Waschtrockners ist nur bei Platzmangel sinnvoll: dieser bringt erhebliche Abstriche in Sachen Komfort & Energieeffizienz mit sich.
10. Beugen Sie der Verkalkung Ihres Wäschetrockners vor: Kalk an den Heizstäben kann nicht nur gefährlichen Lochfraß an Schläuchen verursachen, sondern wirkt auch als Wärmedämmer.
11. Behandeln Sie lieber einzelne Flecken vor, als die gesamte Ladung bei hoher Temperatur und mit viel Waschmittel zu waschen.
12. Achten Sie bei der Waschmitteldosierung auf den Härtegrad des Wassers und verzichten Sie auf den Weichspüler. Waschmittel belastet die Umwelt.
13. Achten Sie beim Kauf eines Wäschetrockners darauf, dass das Gerät eine Wärmepumpe und Energieklasse A++ oder A+++ haben. Trocknen Sie Bügelwäsche zum Beispiel im Programm "bügelfeucht".

Kochen:
ein verbreiteter Irrtum: Vorheizen des Backofens ist immer erforderlich
Bei den meisten Speisen kann auf das Vorheizen des Backofens verzichtet werden. Es gibt nur wenige Ausnahmen, zum Beispiel Biskuitrolle oder Pizza mit dünnem Boden – hier sollte der Ofen vorgeheizt werden, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Bei allen Heißluft- oder Umluftarten sorgt die bewegte Luft für ein schnelles Aufheizen des Garraums, Vorheizen ist deshalb gar nicht erforderlich. Auch beim Grillen empfiehlt es sich, das Grillgut gleich einzuschieben, damit die Infrarotstrahlung voll ausgenutzt werden kann.

weitere Irrtum: Bei kurzen Garzeiten braucht man keinen Topfdeckel
Auf jeden Topf passt ein Deckel – und das ist auch gut so! Auch bei kurzen Garzeiten, wie zum Beispiel beim Eierkochen, spart es rund die Hälfte an Energie, den Topf mit einem gut aufliegenden Deckel zu schließen. So kann nur wenig Dampf und damit Energie entweichen. Außerdem sollte man unnötiges „Topfgucken“ vermeiden, ein Deckel aus Glas oder Kochgeschirr mit Kochanzeige helfen dabei.

Also:
1. Verwenden Sie Ihren Backofen nur, wenn es unbedingt nötig ist. Wärmen Sie kleinere Mengen in der Mikrowelle oder auf dem Herd auf.
2. Wärmen Sie keine zu großen Portionen in der Mikrowelle auf. Benutzen Sie ab Portionen von etwa 400 Gramm den Topf oder die Pfanne auf dem Herd.
3. So genannte selbstreinigende Backöfen sind sehr bequem, verbrauchen aber viel Strom beim Reinigungsprozess (Kosten pro Pyrolyse Vorgang ca. 1-2 €).
4. Erhitzen Sie Wasser lieber im Wasserkocher als auf dem Herd. Durch die Erwärmung des Herdes wird sehr viel mehr Wärme an die Umgebung abgegeben.
5. Schalten Sie Herdplatte und Backofen stets frühzeitig ab (bei Induktionskochfeldrn nicht nötig, das diese sofort aus sind). Mit der Nachwärme z.b. beim Galskeramikkochfeld können Sie Ihre Speisen sparsam zu Ende garen.
6. Sparen Sie sich das Vorheizen des Backofens - das kostet Sie rund 17 Prozent Energie und ist bei den modernen Backöfen nicht mehr erforderlich.
7. Üben Sie sich in Geduld! Ständiges "Topfgucken" vergeudet unnötig Strom.
8. Verwenden Sie stets das passende Kochgeschirr: für eine optimale Wärmeübertragung von der Kochstelle auf den Topf sollte der Topfboden dem beheizten Bereich der Kochfläche möglichst exakt entsprechen.
9. Falls das Rezept es erlaubt, kochen Sie mit geschlossenem Deckel. So entweicht keine unnötige Energie.
10. Auf jeden Topf gehört auch ein passender Deckel. Nicht richtig aufliegende Deckel lassen unnötig Wärme entweichen.
11. Benutzen Sie für Speisen mit langer Garzeit einen Schnellkochtopf. Das spart bis zu 30 Prozent an Energie - und außerdem viel Zeit.
12. Stellen Sie beim Kochen von Nudeln, Reis oder Kartoffeln die Herdplatte so niedrig ein, dass das Wasser gerade noch sprudelt. Eine höhere Einstellung ist Energieverschwendung, da die überschüssige Energie durch Verdunstung an die Umgebung abgegeben wird.
13. Energieeffizienter und damit sparsamer als mit einem E-Herd kommen Sie beim Kochen und Backen mit einem Gas-Herd bzw. –Ofen davon. Dadurch entfallen lange Vorheizzeiten.
14. Ein Induktionskochfeld ist besser als ein Glaskeramik-Kochfeld bzw. gegenüber einer Kochmulde mit gusseisernen Platten. Weiterhin ist Sie nicht nur sparsamer sonder auch nutzungsfreundlicher und leichter zu reinigen.

Spülen:
Ein weit verbreiteter Irrtum lautet: Geschirrspülen mit der Hand ist sparsamer als mit der Maschine
Die Spülmaschine ist sparsamer als das Spülen von Hand. Besonders effizient arbeitet die Maschine, wenn sie voll beladen ist und das Geschirr nicht unter fließend warmem Wasser vorgespült wurde. Dadurch wird unnötig Wasser und Energie verschwendet. Es reicht, vor dem Einräumen grobe Essensreste im Mülleimer zu entsorgen.

Also:
1. Bevor Sie sich für den Kauf eines Geschirrspülers entscheiden, sollten Sie sich überlegen, für wie viele Gedecke Sie den Geschirrspüler benötigen.
2. Kaufen Sie lieber ein großes Gerät, das Sie dann entsprechend seltener laufen lassen. Eine voll beladene große Geschirrspülmaschine (12 bis 14 Gedecke) braucht pro Gedeck weniger Energie als eine kleine Maschine, in die nur acht bis neun Gedecke passen.
3. Nutzen Sie die Beladungskapazität der Spülmaschine voll aus.
4. Nutzen Sie für Ihre Spülmaschine das meist recht effizient erwärmte Warmwasser der Trinkwasserleitung. So benötigen Sie weniger Elektroenergie für die eingebaute Heizung.
5. Achten Sie auf die Wahl des richtigen Spülmaschinen-Programms. Für wenig verschmutztes Geschirr beispielsweise genügt das Schonprogramm.
6. Verzichten Sie darauf, Geschirr unter fließendem Wasser vorzuspülen – es genügt, grobe Essensreste mit einer Serviette zu entfernen.

Kühlen und Gefrieren:
In diesem Bereich halten sich einige Irrtümer hartnäckig. z.B.: Ein bisschen Eis im Gefrierschrank ist nicht schlimm
Lebensmittel geben Feuchtigkeit ab, die bei Minusgraden zu Vereisungen führt. Die Eisschicht wirkt wie Dämmmaterial und erhöht den Stromverbrauch. Schon ein Zentimeter Reifansatz steigert die Verbrauchswerte des Gefriergerätes um etwa 50 Prozent. Hochwertige Gefrierschränke wirken dem „Energiefresser“ Eis mit der NoFrost-Technik entgegen: Das Gefriergut wird mit gekühlter Umluft eingefroren und die Feuchtigkeit dabei kontinuierlich nach außen abgeführt. So bleiben Gefrierraum und Vorräte eis- und reiffrei, ein zeitaufwendiges Abtauen ist nicht mehr nötig.

weiterer Irrtum: Es ist egal, wo der Kühlschrank steht
Grundsätzlich gilt: Je kühler der Standort, desto geringer der Stromverbrauch – eine Verringerung der Raumtemperatur um nur ein Grad, etwa von 21°C auf 20°C, senkt den Stromverbrauch bei Kühlgeräten um etwa sechs, bei Gefriergeräten um drei Prozent. Außerdem sollten sie möglichst weit entfernt von Wärmequellen, wie Heizung oder direkter Sonneinstrahlung, stehen. Außerdem wichtig: Die vom Gerät erzeugte Wärme muss ungehindert abgeleitet werden. Lüftungsgitter und -schlitze sollten nie verdeckt sein und ein- bis zweimal im Jahr von Staub befreit werden.

weiterer Irrtum: Die Temperatur im Kühlschrank sollte möglichst kalt sein
Auch Kühlschränke der sparsamsten Energieeffizienzklasse A+++ verbrauchen unnötig Strom, wenn die Temperatur zu niedrig eingestellt ist. Die ideale Lagertemperatur für die meisten Lebensmittel liegt bei fünf bis sieben Grad Celsius. Es gibt aber auch Lebensmittel, die es lieber kälter mögen. Wer Kühlschrankabfall vermeiden will, sollte sich deshalb für ein Mehr-Zonen-Kühlgerät mit sogenannten Kaltlagerfächern entscheiden. Es bietet für alle Bedürfnisse die optimalen Lagerbedingungen: Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fleisch und Wurstwaren bleiben in der niedrig temperierten Zone knapp über 0 Grad bis zu dreimal länger frisch als im normalen Kühlbereich. Elektronisch gesteuerte Kühlgeräte besitzen außerdem pro Zone einen Temperaturfühler. So kann die eingestellte Temperatur exakt eingehalten werden. Praktisch ist eine außen angebrachte, übersichtliche Bedienblende mit Display und digitaler Temperaturanzeige, die jederzeit über die Innentemperatur oder Störungen informiert.

weiterer Irrtum: Solange der Kühlschrank noch läuft, lohnt sich ein Austausch nicht
Auch wenn ein Altgerät noch einwandfrei funktioniert, können viele Aspekte für eine Neuanschaffung sprechen. Da Kühl- und Gefriergerät rund um die Uhr laufen, ist hier das Einsparpotenzial besonders hoch. Am effizientesten sind Geräte der Klasse A+++. Sie verbrauchen beispielsweise heute rund 70 Prozent weniger Strom als ein Gerät Baujahr 2000. Aufs Jahr hochgerechnet liegt das Einsparpotenzial dann bei rund 80 Euro1. Außerdem bieten moderne Geräte dank moderner Elektronik auch in puncto Komfort viele Annehmlichkeiten.

Also:
1. Bevor Sie sich zum Kauf eines Kühlgerätes entscheiden, sollten Sie sich überlegen, welches Füllvolumen für Sie in Frage kommt. Als Richtmaß für das Volumen eines Kühlschranks gilt: ca. 50 Liter pro Person.
2. Bei ausreichend Platz: wählen Sie eine Gefriertruhe statt eines Gefrierschrankes. Gefriertruhen sind meist besser gedämmt und haben eine günstigere Bauform.
3. Da ein Kühlgerät umso mehr Energie benötigt, je schlechter es die Wärme an die Raumluft abgeben kann, sollte die Rückseite, an der sich der dazu dienende Wärmeüberträger befindet, gut belüftet sein.
4. Stellen sie Ihre Kühlgeräte in kühler Umgebung auf – also nicht neben Herd, Heizung oder in die Sonne. Das spart Strom.
5. Bildet sich im Innern Ihres Kühlschranks eine Eisschicht, so tauen Sie das Gerät ab. Damit verhindern Sie überflüssigen Stromverbrauch.
6. Stellen Sie nur bereits abgekühlte Lebensmittel in den Kühlschrank und tauen Sie Gefrorenes im Kühlschrank auf.
7. Öffnen Sie Ihre Geräte möglichst nur für kurze Zeit. Und denken Sie daran, bei längerer Abwesenheit (z. B. Urlaub) den Kühlschrank auszuschalten und gleichzeitig abzutauen.
8. Die optimale Temperatur im Kühlschrank beträgt 5-6° C, im Gefrierschrank -18° C.
9. Legen Sie Tiefkühlware vor dem Verbrauch am Vortag zum Abtauen in den Kühlschrank. So wird weniger Energie zum Erwärmen benötigt, und darüber hinaus muss der Kühlschrank weniger kühlen.
10. Kaufen Sie bewusst ein: viele Speisen bleiben auch ohne Kühlung ausreichend lange frisch. Der Energieverbrauch Ihres Kühlschranks hängt davon ab, wie viel zu kühlende Masse sich darin befindet.
11. Lebensmittel sollten Sie immer nur abgekühlt einfrieren. Denn warme Speisen im Kühlschrank führen zur Bildung von Kondenswasser an den Innenwänden, das schnell gefriert. Das entstehende Eis erhöht den Energieverbrauch Ihres Kühlschranks.

Dunstabzugshauben:

1. Stellen Sie die Dunstabzugshaube nur an, wenn es unbedingt nötig ist. Bei kurzer Kochzeit oder beim Erwärmen geruchsloser bzw. –armer Speisen kann man darauf verzichten.
2. Wechseln Sie regelmäßig den Filter aus, um die Effektivität zu erhalten.
3. Achten Sie auf eine ausreichende Zuluft, denn sonst kann die Haube nicht richtig arbeiten. Öffnen Sie gegebenenfalls die Küchentür einen Spalt.
4. Schalten Sie nach dem Kochen die Dunstabzugshaube rechtzeitig wieder ab.

Kaffeeautomaten:

1. Einige Kaffeeautomaten halten in ihrem Tank ständig warmes Wasser bereit. Dies ist nicht unbedingt notwendig. Um unnötige Stromkosten zu vermeiden, sollten Sie die Maschinen nach Gebrauch immer abschalten.
2. Einige Kaffeemaschinen verfügen über eine automatische Abschaltfunktion („Auto-off“): werden diese Maschinen über eine bestimmte, auch individuell programmierte Zeit nicht genutzt, schaltet sich die aufwändige Wassererwärmung automatisch ab.
3. Denken Sie daran, das Gerät regelmäßig zu entkalken, um eine möglichst lange Lebensdauer zu gewährleisten.
4. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kaffeeautomat nicht ständig im Stand-By-Modus befindet. Ist das Gerät nicht mit einer Abschaltautomatik ausgestattet, so benutzen Sie eine Steckdose mit Schalter.